Am 30.Mai 1954 hat der Landkreis Harburg die Patenschaft über die Vertriebenen aus dem östlichsten Landkreis Deutschlands übernommen.
Landrat überreichte Patenschaftsbrief des Kreises Harburg
2500 Menschen aus dem ehemaligen Kreis Schloßberg (Pillkallen) in Ostpreußen waren am 31.Mai 1954 aus dem Bundesgebiet, Berlin und der Ostzone nach Winsen a.d.Luhe gekommen. Als zweiter Kreis in Niedersachsen hat der Kreis Harburg die Patenschaft eines Kreises jenseits der Oder- Neiße-Linie übernommen.
Der Landrat des Kreises Harburg, Dr. Broistedt, überreichte dem Kreisvertreter des ostpreußischen Heimatkreises Schloßberg, Dr. Wallat – Wennersdorf, die Patenschaftsurkunde des Kreises Harburg. Mit der Übernahme der Patenschaft wolle sich der Landkreis vor allem die Unterstützung begabter Jugend aus dem ehemaligen Kreis Pillkallen in ihrer beruflichen Entwicklung übernehmen und Erholungsmöglichkeiten für Vertriebenenkinder aus dem Kreise Schloßberg schaffen. Dafür sei bereits ein fester Betrag in den jährlichen Haushaltsplan des Kreises Harburg eingesetzt worden.
Bundestagsabgeordneter Dr. Gille sprach über die Haltung der Vertriebenen in Westdeutschland, die trotz der Not nach der chaotischen Flucht kein Element der Zerstörung in Westdeutschland geworden seien, wie es sich vielleicht das Sowjetregime vorgestellt habe, sondern ebenso ihr „Ja“ zum Staat der Freiheit ausgesprochen haben wie die übrigen Deutschen. Die Überwindung des kommunistischen Virus sei die größte Vorleistung der Bundesrepublik gegenüber der freien Welt. Dem Kreistreffen war eine Tagung von 150 Delegierten des Kreises Schloßberg aus dem ganzen Bundesgebiet am Sonnabend vorausgegangen.
